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Der
Stadtrat wird sich am 7. Juni zum ersten Mal mit dem
Wirtschaftlichkeitsgutachten für den Flugplatzausbau befassen. Zwei
Monate später soll über die entsprechende Verwaltungsvorlage
abgestimmt werden. Sie beinhaltet für die erste Ausbaustufe unter
anderem Mehrkosten für die Stadt in Höhe von drei Millionen Mark.
Bisher lag diese Summe bei rund 12,5 Millionen Mark. Ob und wie der
Flugplatz ausgebaut werden soll, entscheidet sich frühenstens im Mai
dieses Jahres.
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Beyendorfer
Grund.
Der Flugplatzausbau ist nicht nur politisch umstritten. Auch eine
Bürgerinitiative kämpft gegen das Projekt. Im Oktober 2000 hatte die
städtische Flughafen GmbH eine mittel- und langfristige
Unternehmensplanung mit dem Ausbau des Verkehrslandeplatzes
vorgelegt. Grundlage dafür waren der Planfeststellungsbeschluss über
die Erweiterung des Flugplatzes, die deshalb notwendige
Teilverlegung der Bundesstraße B 71 und eine Verkehrsprognose mit
Fahrgastzahlen, Linien- und Charterverkehr. Um mehr Sicherheit zu
haben, beauftragte der Stadtrat eine
Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaft mit der Prüfung dieser
Unternehmensplanung.
Das
Ergebnis liegt nun vor. Die Wibera bescheinigt in ihrem Prüfbericht
der Flughafen GmbH mit Geschäftsführer Peter Fechner eine
sorgfältige Planung. Dennoch sieht sie Änderungsbedarf vor allem bei
den geplanten Einnahmen, die sie um rund 200 000 Mark reduziert hat.
Gleichzeitig hat sie die betrieblichen Kosten um 400 000 Mark
erhöht. Entsprechend höher wird der Zuschussbedarf aus der
Stadtkasse für die Flughafen GmbH in den kommenden Jahren ausfallen.
Das Jahresminus soll 2001 bei 1,2 Millionen Mark liegen, 2005 auf
rund 1,3 Millionen ansteigen und im Jahr 2010 auf 700 000 Mark
zurück gehen.
Insgesamt
soll die erste Ausbaustufe bis 2005 die Stadt gut 15,5 Millionen
Mark kosten. Das sind rund drei Millionen Mark mehr als bislang
geglaubt. Dazu gehören unter anderem Grundstückserwerb, die
Verlängerung der Start- und Landebahn mit neuer Befeuerung,
Umzäunungen des Geländes, die Verlegung der B 71, ein neues Gebäude
für die Polizeihubschrauberstaffel. Die
Planungen gehen davon aus, dass ab 2003 der erste Linienverkehr
aufgenommen wird. Ziele sind München, Frankfurt, Stuttgart und
Köln/Bonn. Der Touristenverkehr mit Charterflügen zu
Mittelmeerzielen soll 2006 beginnen. Weitere Investitionen wären
dann notwendig. Bis 2010 rund 3,6 Millionen Mark, beispielsweise für
ein Präzisionsanflugverfahren. Mit den neuen Aufgaben soll das
Personal der Flughafen GmbH von derzeit 15 über 16 in 2005 auf 38
(inkl. 12 Aushilfskräfte) in 2010 aufgestockt werden.
Von Dirk Rösler (LRMD)
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